Die Zeckenaktivität in Deutschland ist 2025 besonders hoch. Fachleute beobachten einen Anstieg der Infektionszahlen mit Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Borreliose bereits seit dem Frühjahr. Neben den bekannten heimischen Arten wird auch die tropische Hyalomma-Zecke vermehrt gesichtet. Zeckenschutz ist besonders für Beschäftigte, die im Freien arbeiten, unerlässlich.
Kleine Stiche, große Folgen
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Welche Krankheiten Zecken übertragen
Nicht die Zecke an sich ist gefährlich, sondern die durch sie übertragenen Krankheiten. Die häufigsten sind:
FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis): Eine Virusinfektion, die zu Hirnhautentzündungen führen kann. Eine Schutzimpfung ist möglich und für Menschen in Risikogebieten oder mit beruflichem Risiko empfohlen.
Borreliose: Eine bakterielle Infektion, die sich oft durch eine Wanderröte (ringförmige Rötung um die Einstichstelle) an der Haut zeigt, aber auch das Nervensystem oder die Gelenke betreffen kann. Eine Impfung gibt es nicht, daher ist Prävention besonders wichtig.
Neue potenzielle Bedrohung: Die Hyalomma-Zecke
Eine besondere Herausforderung stellt die tropische Hyalomma-Zecke dar. Ursprünglich in Afrika und Asien beheimatet, wird sie zunehmend auch in Deutschland gesichtet – mit ersten bestätigten Funden in Baden-Württemberg.
Was macht sie so gefährlich?
Größe und Verhalten: Mit bis zu zwei Zentimetern ist sie deutlich größer als heimische Zeckenarten. Anders als viele heimische Zeckenarten lauert die Hyalomma-Zecke nicht passiv, sondern bewegt sich aktiv auf ihre Wirte zu und kann dabei mehrere Meter zurücklegen.
Übertragene Krankheiten: Die Hyalomma-Zecke ist bekannt dafür, verschiedene Krankheitserreger zu übertragen, darunter das Krim-Kongo-Fieber – eine virale Erkrankung, die zu hämorrhagischem Fieber führen kann. Symptome sind hohes Fieber, Muskel- und Kopfschmerzen sowie Blutungen. Die Sterblichkeitsrate kann bis zu 30 Prozent betragen.
Schutzmaßnahmen gegen Zecken: So beugen Sie vor
Um Zeckenstiche zu vermeiden, empfiehlt BG prevent Betriebsärztin Dr. Nina Buschek folgende Maßnahmen:
Körperbedeckende Kleidung: Tragen Sie langärmelige Shirts, lange Hosen und geschlossene Schuhe. Ziehen Sie Socken über die Hosenbeine, um den Zugang für Zecken zu erschweren.
Helle Kleidung: Auf heller Kleidung lassen sich Zecken leichter erkennen und entfernen.
Insektenschutzmittel: Nutzen Sie Mittel zur Abwehr von Insekten (Repellents) auf unbedeckten Hautstellen.
Körper absuchen: Untersuchen Sie nach dem Aufenthalt im Freien Ihren Körper gründlich, insbesondere in Kniekehlen, Achselhöhlen und Leistengegend.
Zecken schnell entfernen: Entfernen Sie Zecken so schnell wie möglich mit geeigneten Hilfsmitteln wie einer Zeckenkarte oder Pinzette. Je früher Sie Zecken entfernen, desto geringer ist das Risiko, dass Krankheitserreger übertragen werden. „Die FSME-Viren sind im Speichel der Zecke enthalten und werden sofort übertragen“, sagt Dr. Buschek. „Bei der Borreliose steigt das Risiko mit der Dauer des Saugakts. Auch deshalb ist schnelles Handeln wichtig.“
Dokumentation: Es ist ratsam, Zeckenstiche zu dokumentieren, um bei möglichen Spätfolgen nachvollziehen zu können, wann und wo der Stich erfolgte.