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So schützen Sie Ihr Team vor Krebs im Arbeitsalltag

Jeder Betrieb kann viel tun, um Krebsrisiken früh zu erkennen und deutlich zu senken. Wir geben fünf Tipps, die Sie sofort anwenden können – und mit denen Sie die Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden spürbar stärken.

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Ärztin sitzt mit einer Frau am Tisch und führt ein Beratungsgespräch
Krebsvorsorge

In Deutschland sterben jedes Jahr weit über 1.500 Menschen an einer berufsbedingten Krebserkrankung. In der EU liegen die Schätzungen bei 80.000 bis 100.000 Todesfällen pro Jahr. Viele dieser Fälle entstehen durch Belastungen, die wir im Arbeitsalltag beeinflussen können. Mit konsequentem Arbeitsschutz und einer aktiven arbeitsmedizinischen Betreuung schützen Sie Ihr Team und erkennen Risiken früher.

1. Gefahrstoffe sicher handhaben

Viele Betriebe in Handwerk, Reinigung oder Produktion arbeiten täglich mit Chemikalien. Prüfen Sie Ihre Arbeitsplätze gründlich, lagern Sie Gefahrstoffe sicher und statten Sie Ihr Team mit geeigneter Schutzausrüstung aus. Erklären Sie klar, worauf es ankommt, und sprechen Sie Risiken offen an.

Prüfen Sie regelmäßig, welche Gefahrstoffe in Ihrem Betrieb vorkommen – etwa Asbest bei Sanierungen, Dieselruß in Werkstätten, Hartholzstäube in Tischlereien oder Chrom(VI) beim Schweißen. Ergänzen Sie Ihre Gefährdungsbeurteilung um weitere krebserregende Stoffe, die in Ihrem Arbeitsumfeld auftreten können – darunter Quarzfeinstaub, Nickel- oder Arsenverbindungen, Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) oder bestimmte Lösungsmittel. So behalten Sie die Risiken im Blick und können Schutzmaßnahmen gezielt anpassen. Reduzieren Sie außerdem Strahlung am Arbeitsplatz, wo immer es möglich ist.

Die Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie (GDA) bietet mit dem Gefahrstoff-Check ein starkes Werkzeug. Damit prüfen Sie, wie gut Sie den Umgang mit krebserzeugenden Gefahrstoffen bereits umsetzen – und wo Sie noch nachschärfen können. Der Check zeigt klare Schritte und hilft Ihnen, Maßnahmen schnell und wirksam anzugehen.



2. Schutz vor ultravioletter Strahlung für alle Außenberufe

Wer draußen arbeitet – in der Kita, im Garten- und Landschaftsbau oder im Zustelldienst – braucht starken Schutz vor ultravioletter Strahlung. Sorgen Sie für geeignete Kleidung, ausreichend Sonnencreme und klare Pausenregelungen im Schatten. Ab 35 Jahren können Ihre Mitarbeitenden alle zwei Jahre ein Hautscreening nutzen. Erinnern Sie aktiv daran.



3. Rauchen reduzieren, Gesundheit stärken

Passivrauchen treibt das Krebsrisiko deutlich nach oben. Sorgen Sie deshalb für klaren Nichtraucherschutz im Betrieb. Machen Sie Rauchfrei-Angebote sichtbar – zum Beispiel Programme der Betriebsärzt:innen oder der Krankenkassen – und ermutigen Sie Ihr Team, diese bei Bedarf zu nutzen. So schaffen Sie einen Rahmen, der den Ausstieg erleichtert, ohne Druck aufzubauen.



4. Bewegung und Ernährung fördern

Ein aktiver Arbeitsalltag tut gut und kann das Krebsrisiko senken. Viele Betriebe setzen dafür auf kleine Impulse, die sich leicht integrieren lassen – zum Beispiel gut erreichbare Obstkörbe, bereitgestelltes Wasser oder kurze Bewegungsphasen im Team. Oft reicht es schon, Wege bewusst zu Fuß zu gehen oder die Pause an der frischen Luft zu verbringen. Solche einfachen Schritte bringen schnell neue Energie und unterstützen langfristig die Gesundheit.



5. Vorsorge im Blick behalten

Erinnern Sie Ihre Mitarbeitenden regelmäßig an wichtige Vorsorgeuntersuchungen wie Haut-, Brust- oder Darmkrebsscreenings – zum Beispiel über Ihr Intranet, Aushänge oder kleine betriebliche Aktionen. Dazu gehören etwa ein kurzer Hautcheck durch die Betriebsärzt:innen direkt im Unternehmen oder eine Vorsorge-Woche im Intranet mit verständlichen Infos und niedrigschwelligen Angeboten. Betriebsärzt:innen unterstützen Sie dabei, erklären klar und helfen, Hürden und Ängste abzubauen. Auch Führungskräfte können das Thema in Teamrunden ansprechen und zeigen so, dass Gesundheitsvorsorge im Arbeitsalltag einen festen Platz hat.

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