Viele arbeiten krank. Darunter leiden langfristig sowohl ihre Gesundheit als auch ihre Produktivität. Besonders im Homeoffice verschwimmen die Grenzen zwischen Erholung und Arbeitsdruck. Zeit, das zu ändern. Arbeitgeber können viel tun, um gegenzusteuern.
Präsentismus vermeiden – Gesundheit und Leistung fördern
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Krank und trotzdem online: ein weitverbreitetes Verhalten
Immer mehr Beschäftigte arbeiten, obwohl sie krank sind – sei es im Homeoffice oder im Büro. Dieses Verhalten nennt man Präsentismus. Mitarbeitende erscheinen trotz Krankheit zur Arbeit, was langfristig ihrer Gesundheit und der Produktivität des Unternehmens schaden kann. Eine aktuelle DEKRA-Studie zeigt: 68 Prozent der Befragten bleiben auch im Krankheitsfall am Laptop, bei den unter 30-Jährigen sind es sogar 82 Prozent. Die BAuA-Arbeitszeitbefragung 2023 bestätigt dies: Mehr als die Hälfte der Beschäftigten (54 Prozent) arbeitete demnach mindestens an einem Tag krank weiter. Im Schnitt kamen dabei rund sechs Präsentismustage pro Person zusammen.
Junge Menschen und Frauen besonders von Präsentismus betroffen
Frauen arbeiten laut Studie mit durchschnittlich rund acht Tagen deutlich häufiger krank als Männer. Auch jüngere Beschäftigte (18 bis 29 Jahre) zeigen mit rund sechs Tagen mehr Präsentismus als ältere. Besonders hoch ist der Wert in sozialen Berufen wie Pflege oder Bildung: Dort kommen Beschäftigte auf bis zu neun Präsentismustage und 14 Fehltage im Jahr. IT-Fachkräfte liegen deutlich darunter.
Warum arbeiten Menschen krank?
Die Gründe sind vielfältig: hoher Zeitdruck, zu wenig Personal, aber auch ein starkes Verantwortungsgefühl. Im Homeoffice kommen weitere Faktoren dazu: keine Ansteckungsgefahr, keine Pendelzeit, keine Kontrolle. Viele erledigen „nur kurz was“ – und ignorieren dabei Warnsignale ihres Körpers.
Homeoffice: Fluch oder Segen?
Wer regelmäßig von zu Hause arbeitet, neigt häufiger zu Präsentismus. Laut BAuA sagen 63 Prozent der Beschäftigten mit mindestens einem Homeoffice-Tag pro Woche, dass sie krank gearbeitet haben. Bei rein im Büro Arbeitenden waren es nur 46 Prozent. Gleichzeitig sinken bei Homeoffice-Nutzenden die durchschnittlichen Fehltage leicht.
Präsentismus ist kein Zeichen von Stärke
Unternehmen können und müssen handeln. Führungskräfte setzen den Ton: Sie müssen klar sagen, dass krank krank ist – egal wo jemand arbeitet. Wer sich krankmeldet, zeigt Verantwortung, nicht Schwäche. Gute Kommunikation, klare Vertretungsregeln und Führungskräfte, die selbst Erholung ernst nehmen, helfen dabei.
Unterstützende Arbeitskultur schaffen
Unternehmen mit einer unterstützenden Arbeitskultur senken das Risiko für Präsentismus spürbar. Beschäftigte, die Rückhalt im Team und bei der Führungskraft spüren, arbeiten seltener krank – und fehlen auch seltener. Wer selbst über seine Arbeitszeit entscheiden kann, meldet sich eher krank, wenn es nötig ist. Auch soziale Unterstützung wirkt: Beschäftigte, die sich gut aufgehoben fühlen, bleiben gesünder.
Prävention beginnt mit Vertrauen
Nina Elberich, Senior Referentin im Gesundheitsmanagement bei BG prevent, bringt es auf den Punkt: „Gesunde Mitarbeitende sind das Fundament jedes erfolgreichen Unternehmens. Es ist die Verantwortung eines jeden Unternehmens, eine Arbeitsumgebung zu schaffen, in der sich jede:r sicher fühlt, auch mal sich krank zu melden und sich die nötige Auszeit zur Regeneration zu nehmen. Prävention beginnt mit Vertrauen und klaren Signalen von oben.
So hilft BG prevent bei gesundem Arbeiten – auch im Homeoffice
Wir lassen Unternehmen mit diesem Thema nicht allein. Als BG prevent unterstützen wir sie gezielt dabei, gesundheitsförderliche Strukturen zu schaffen – vom professionellen Umgang mit Fehlzeiten über psychologische Beratung bis hin zu passenden Regeln für hybrides Arbeiten. Wir schulen Führungskräfte, stärken Teams und entwickeln gemeinsam mit unseren Kunden praxistaugliche Lösungen, die wirken – vor Ort und digital.
Gesund arbeiten heißt auch, mal nicht zu arbeiten
Präsentismus ist kein Ausdruck von Einsatz, sondern ein Warnsignal. Wer sein Team schützen will, braucht klare Regeln, starke Führung und eine Kultur, in der Gesundheit zählt. Nur so bleibt das Homeoffice ein flexibler Arbeitsplatz – und wird nicht zum Krankenzimmer.