Die Unfallzahlen in Deutschland sind 2024 erneut gesunken. Das zeigt: Prävention wirkt. Trotzdem darf sich niemand zurücklehnen. Warum Betriebe und Beschäftigte weiter in Sicherheit investieren sollten und welche neuen Ansätze dabei helfen, erklärt Laura Fabry, Fachkraft für Arbeitssicherheit bei BG prevent.
Weniger Unfälle – und doch bleibt Arbeitsschutz unverzichtbar
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Im vergangenen Jahr gab es in Deutschland deutlich weniger Arbeitsunfälle. Rund 712.000 Fälle wurden gemeldet – fast vier Prozent weniger als 2023. Auch die Unfälle auf dem Arbeitsweg gingen zurück: Mit 169.000 Fällen sind es etwa sechs Prozent weniger.
Doch die Zahlen haben eine ernste Seite: 307 Menschen starben nach einem Arbeitsunfall, 214 auf dem Weg zur oder von der Arbeit. Mehr als 12.800 Versicherte erhalten erstmals eine Rente, weil sie nach einem Unfall dauerhaft gesundheitlich eingeschränkt sind.
Berufskrankheiten auf Vorkrisenniveau
Auch die Zahl der Berufskrankheiten ist stark gesunken. Rund 90.000 Verdachtsmeldungen bedeuten fast 40 Prozent weniger als im Vorjahr. Grund dafür: Mit dem Abklingen der Corona-Pandemie treten weniger Infektionen auf, die als mögliche Berufskrankheit geprüft werden müssen.
Gleichzeitig zeigt die Statistik eine andere Entwicklung: 5.190 Versicherte erhalten erstmals eine Rente wegen einer Berufskrankheit – ein Plus von acht Prozent. Dafür sorgen vor allem Langzeitfolgen von Infektionen, besonders nach einer Corona-Erkrankung. Fast 2.000 Menschen starben 2024 an den Folgen einer Berufskrankheit, meist durch eine frühere Asbestbelastung.
„Erfolge dürfen nicht zum Stillstand führen“
Für Laura Fabry, Fachkraft für Arbeitssicherheit bei BG prevent, steckt in den sinkenden Unfallzahlen eine klare Botschaft: „Der Rückgang zeigt, dass Prävention wirkt. Gleichzeitig darf niemand diese Entwicklung als selbstverständlich ansehen. Jeder Unfall bedeutet individuelles Leid – und für Betriebe lange Ausfallzeiten.“
Sie betont, dass Prävention heute über klassische Unterweisungen hinausgehen muss:
Prävention weiterhin im Fokus
Weniger Unfälle, weniger Berufskrankheiten, sinkende Beiträge: Die Zahlen sind erfreulich. Doch Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz brauchen tägliche Aufmerksamkeit. Nur wenn Unternehmen, Führungskräfte und Beschäftigte gemeinsam handeln, bleibt der positive Trend stabil.
